wieder daheim

Blog Februar 2020

Als wir Ende Januar von unserer Reise zurückkamen, war es noch einmal wie Weihnachten: die Post mit den guten Wünschen zum Fest und für ein gutes neues Jahr lag geordnet für uns bereit. Es waren auch zwei Päckchen dabei.

Ein dicker Umschlag enthielt das Buch: Le murmure des étoiles de Compostelle (Das Flüstern der Sterne von Compostella) von Guy Sallat.

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Guy (58) war am 13. Oktober bei uns eingekehrt. Wir haben über ihn im letzten Blog berichtet. (Ihr braucht also nur etwas hoch scrollen.) Er hat seine Erfahrungen und Einsichten als Pilger auf 180 Seiten dargelegt. Obwohl ich des Französischen mächtig bin, würde ich mir nicht zutrauen, das Buch zu übersetzen. Guy ist auch Dichter und Philosoph und sein Stil ist entsprechend anspruchsvoll. Es geht ihm um die Frage: Warum brechen Pilger auf? Wie wachsen sie innerlich auf dem Weg? Was können sie mit nach Hause nehmen, wenn sie ihr Ziel erreicht haben (Santiago oder Finisterre)?

Ich habe viele einleuchtende und schön formulierte Sätze unterstrichen und werde im Blog davon zitieren. Der Anfang sei gemacht mit:

Um aus dem inneren Labyrinth herauszufinden, ist der Camino der schönste Ausweg.

Mario und Olga aus Huesca (südlich der Pyrenäen) haben – wie die meisten Pilger – in Casa Belén Walnüsse für den gemischten Salat geknackt. Mario ist Obstbauer und im Sommer sehr beschäftigt. Im Winter hat er Zeit für sein Hobby: Holzarbeiten jeglicher Art. Er kündigte an, dass er uns einen Nussknacker basteln würde.

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Es wurden zwei daraus, eine Augenweide auf unserem Souvenir Bord, leider … knacken sie die Nüsse nicht (wenigstens reicht meine Kraft nicht). Da die lieben Pilger keinen Absender geschrieben haben, kann ich mich nicht beschweren …

Aus Tschechien schickte uns eine Pilgerin zwei selbst getöpferte Tassen, die wir sehr schön finden, und aus denen man gut trinken kann …

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Eric Bull (60) ist ein Hühne, der seinen Jakobsweg in Canterbury begann (bislang für Casa Belén ein Einzelfall). Von ihm kam ein Jahreskalender mit schönen südenglischen Landschaften und der allerliebsten Karte.

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Wie schon traditionell haben sich ca. zehn ‚hospitaleros‘ in der Winterpause zum Austausch getroffen. Diesmal in der Herberge ‚Aves de paso‘ (Zugvögel) unseres Freundes Javier. Zusammen mit Sergio (ebenfalls Herbergsvater) ist er am Tag nach dem Treffen nach Cádiz abgereist … zum Karneval. In der südlichsten Stadt Spaniens hat der Karneval einen feinen und intellektuellen Humor. Viele Gruppen schneidern nicht nur ihre Kostüme selber, sondern schmieden auch die Verse und komponieren die Musik für ihre Darbietungen. – Im letzten Jahr waren Javier und Sergio zum Zuschauen in Cádiz, diese Mal werden sie mitmachen, und zwar als ‚romeros‘ (Pilger).

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Es geht natürlich um den Jakobsweg und was man da alles erleben kann… Javier packt eine Schachtel mit Kondomen in seinen Pilgerrucksack, und als er in Santiago ankommt, ist die Schachtel … noch ungeöffnet.

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Während wir unterwegs waren, wussten wir unser Haus und unsere Tiere in guter Obhut. Aber gegen die Winterstürme war unsere Freundin Cristina machtlos. Der Rosenbogen wurde – trotz Betonfundament – flach gelegt und ramponiert. Jetzt steht er wieder.

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Dank des anhaltend schönen Wetters hoffen wir bald die ersten Knospen zu sehen.

A propos schönes Wetter. Das lädt zum Spazierengehen ein. Ribadesella präsentiert sich

wie auf einer Ansichtskarte.

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sdr

Noch ist es ganz ruhig auf dem Camino. Wir werden am Palmsonntag öffnen und sind gespannt.

Über birgittaundmanfred

ein neuer Lebensabschnitt, ein neues Projekt: Hausbau in Asturien, am Jakobsweg, mit Betten für Pilger.
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